Christian Schad - Zwei Mädchen, 1928, 60 x 40 cm, Druck auf Leinwand
In jeder Auseinandersetzung mit dem Maler Christian Schad (1894-1982) wurde und wird die kühle Erotik seiner Werke betont, allerdings hatte sich bisher noch keine Arbeit ausschließlich und ausführlich diesem Thema gewidmet. Meine Arbeit legt als Zentralthese zugrunde, dass es Schads Anliegen war, das Spannungsverhältnis zwischen der individuellen Persönlichkeit und der äußeren, beziehungsweise der gesellschaftlichen Rolle sichtbar zu machen. Dieser Konflikt äußert sich dabei besonders auf der Ebene des erotischen Selbstverständnisses der porträtierten Personen. Indem Schad starke Bildfiguren darstellt, wertet er die Divergenz zwischen dem Innen und dem Außen positiv als Bejahung von Distanz; auch wenn es seine Bildfiguren sichtbar Kraft kostet, verlieren sie niemals ihre Haltung und damit auch nicht ihre Würde. Hier unterscheidet er sich deutlich von sozialkritischen Künstlern wie Dix, Schlichter und Grosz, die mit ihren Bildfiguren die Zerstörung des Einzelnen durch die Gesellschaft, beziehungsweise den Verlust der Gemeinschaft beklagen. Dieser Blick auf die Bejahung von Entfremdung in Schads Werk kam in der bisherigen Forschung nicht vor. Die Arbeit kann belegen, dass Schad den Konflikt zwischen Individuum und Rolle konstatiert, indem er Irritationen im Umraum schafft und den Porträtierten häufig mit einem angestrengten und müden Ausdruck zeigt. Die tiefere Bedeutungsebene vieler dieser Bildnisse spielt anschließend auf die Erotik und damit zusammenhängende menschliche Probleme an. Um dies zu verdeutlichen, verwendet Schad erotische Attribute, beispielsweise durchsichtige Stoffe oder Blumen. Diese Attribute sind für das Bildverständnis unverzichtbar, da der leidenschaftslose Ausdruck der Dargestellten eine erotische Anspielung nicht unmittelbar erkenntlich macht und auf Schads Bildern nur sehr selten direkte sexuelle Handlungen zu finden sind. Auch wenn Schad unbestreitbar attraktive Frauen zeigt, die in erotischer Pose einen gewissen Reiz auf den Betrachter ausüben, intendiert er nicht, ein erotisches und anregendes Bild zu schaffen. Schads Anliegen ist vielmehr die Ergründung des Menschen, dessen treffendste Charakterisierung sich für ihn im Bereich der persönlichen Erotik und Sexualität ablesen lässt. Er behandelt seine Bildfiguren unabhängig von ihrem sozialen Status respektvoll, indem er zwar auf ihre ureigensten Problematiken anspielt, sich aber von jeglichen Erklärungsversuchen oder Beurteilungen fernhält. Dadurch blicken uns aus Schads Bildern zwar distanzierte, aber starke und außergewöhnliche Bildfiguren entgegen. Sie lassen hinter der scheinbar glatten Oberfläche weitere Ebenen ihrer Persönlichkeit erkennen und bleiben dadurch für den Betrachter interessant. [Angebotsbeschreibung bei Ebay (Juni 2025)] |
Erotik und Pornographie aus der Zeit vor 1970 • die Bilder, die Texte, das Amüsiergewerbe, die MÄDELs & FRAUEN • Gewidmet: " ... to all the girls we fucked before".
Freitag, 6. Juni 2025
Zwei Mädchen
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